„Bist du bereit?“
Mit diesen Worten eröffnete Miriam Höller nicht nur ihre eineinhalbstündige Key Note im Auditorium von Schloss Grafenegg, sondern gleichsam eine Berg- und Talbahn meiner Gefühle. Was folgte, war ein Streifzug durch ihr bisheriges Leben, das an Schicksalsschlägen wohl schon heute für zwei Leben reichen würde.
Danke an die Wirtschafskammer Niederösterreich für diese Veranstaltung. Danke Miriam Höller, deine Worte sind für mich höchste Inspiration, noch kompromissloser und noch mutiger mich dem Leben hinzugeben.
Dieser Beitrag ist eine Mixtur aus Miriams´s und meinen Worten und Gedanken…
Das Leben fragt nicht, ob du bereit bist, bevor es dir etwas vor die Füße wirft.
Angenommen, dein engstes Umfeld und du, ihr habt alles richtig gemacht:
deine Stärken wurden wertgeschätzt,
deine Leidenschaften wurden befeuert,
deine Fähigkeiten wurden gefördert,
deine Anfangsfehler wurden motivierend begleitet.
Und dann, ein Moment des Nicht-Kontrollierbaren, eine Laune des Schicksals. Und nichts ist, wie es war.
Das Leben fragt: Wohin willst du dich neu ausrichten?
Wenn dir scheinbar alles genommen wird, worüber du dich bisher definiert hast: WER BIST DU?
Wenn du den Mut hast, wirklich ins Chaos zu schauen: WAS SIEHST DU?
Wenn du alle Menschen und Umstände loslässt, die deine Energie verringern: WIE HOCH SCHWINGST DU?
Wenn du weißt, das Leben kann jede Sekunde zu Ende sein: WOMIT VERBRINGST DU DEINE ZEIT?
Wenn du erfahren hast, dass das Leben nur bedingt, wenn überhaupt, kontrollierbar ist: WELCHE ILLUSIONEN HÄLTST DU NOCH FEST?
Das Leben lehrt dich, dich zu führen.
Es ist ok, Trauer zu spüren. Es ist ok, Freude zu spüren. Alles zu seiner Zeit, wissend, dass jedes Gefühl kommt und wieder geht. Halte nicht fest an einem Gefühl. Lasse dich in ein Gefühl hinein- und wieder herausführen, in seiner Zeit.
Und wenn du merkst, dass du länger in einem Zustand bist, als dass es dir gut tut, wenn du anhaftest an einem Gefühl, dann führe dich selbst:
- beobachte deine inneren Stimmen und traue keiner Stimme, die dich klein halten will und in der Opfer-Rolle,
- sei in Bewegung an kraftspendenden Orten,
- bringe dein Energie-Niveau so hoch wie möglich, vergrößere den Raum in dir,
- nimm Lebensmittel zu dir, die deinem Körper wirklich gut tun,
- richte dich aus auf die Freude und die Dankbarkeit für das, was jetzt ist,
- umgib dich mit Menschen, die es wirklich gut mit dir meinen,
- lasse dir helfen bzw. bitte um Hilfe,
- übernimm die Verantwortung für das, was ist.
Frage dich: Welchen Sinn gebe ich meinen Erfahrungen?
Es sind niemals die äußeren Umstände, die uns Schmerz verursachen und uns leiden lassen. Es ist unsere innere Haltung zu diesen Umständen. Viktor Frankl und (indische) Weisheitslehren machen uns u.a. hierzu viele Angebote zu einem konstruktiven Umgang mit schmerzhaften Erfahrungen.
Die Frage nach dem WARUM ist wenig nützlich. Die Frage nach dem WOFÜR umso mehr.
Wenn du es schaffst,
…dich nicht aufzugeben,
…zu akzeptieren, was ist, und dich gleichzeitig nicht damit zufriedengibst,
…nach vorne zu blicken, auf das, was im besten Fall aus der Miesere Neues entstehen kann,
…dem Prozess zu vertrauen,
dann entscheidest du dich jedes Mal auf´s Neue FÜR DEIN LEBEN.
Viktor Frankl glaubte nicht unbedingt an die eine Berufung, den einen Sinn unseres Lebens. Berufung war für ihn eine Bezeichnung für verschiedene Aufgaben im Leben, die neben- oder nacheinander sich offenbaren und die man auch bewusst herausfinden kann, wenn man folgenden Fragen folgt:
- Was ist mir wichtig im Leben?
- Was interessiert mich richtig toll?
- Welche Aufgaben und Tätigkeiten haben für mich große Bedeutung?
- Was braucht mein näheres Umfeld (oder eventuell sogar ein größerer Radius bis hin zur ganzen Welt)?
Gratulation, liebe Miriam, zur Meisterung deiner Berufungen!
Es gibt nun übrigens auch ein Buch von Miriam Höller mit dem Titel „Das Leben ist ungerecht. Und das ist gut so.“
Weiterführende Beiträge:
Miriam Höller I Ex-Stuntfrau & Top-Keynote-Speakerin (miriamhoeller.com)