Ein Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
„Führung“ ist ein Begriff, zu dem alle Berufstätigen ein inneres Bild haben. Mit Sicherheit sind die Bilder höchst unterschiedlich. Was zuerst auftaucht, ist wohl ein Gefühl dazu, das sich aus den bisher gemachten Erfahrungen von führen und geführt werden speist.
Bei manchen ist „Führung“ positiv belegt, bei anderen vielleicht weniger.
Wir dürfen annehmen, dass er bei Menschen, die führen wollen, positiv besetzt ist. Sie interessieren sich für Methoden, Tools und Themen wie KPIs, agile Frameworks, New Work, Resilienz,…
All das sind wichtige Elemente moderner Führung. Und doch scheitert sie nicht selten an einem Punkt: dem Menschenbild der führenden Person.
Der Satz „Wer führen will, muss Menschen mögen“ klingt auf den ersten Blick banal, vielleicht sogar ein wenig pathetisch. Doch wenn wir tiefer blicken, steckt darin eine zentrale Erkenntnis: Führung ist Beziehung. Und Beziehung bedeutet: Ich muss bereit sein, mich auf Menschen einzulassen – mit all ihren Ecken, Kanten, Emotionen und Eigenheiten. Optimaler Weise bin ich nicht nur bereit, sondern habe ehrliches Interesse und tiefe Freude daran.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
In meiner Arbeit mit Führungskräften sehe ich oft: Fachlich sind sie top. Sie kennen ihre Branche, verstehen Prozesse, haben meistens auch konkrete Ziele vor Augen und sind motiviert, sie zu erreichen. Aber wenn es zwischenmenschlich schwierig wird, verhalten sie sich passiv:
- Konflikte werden vermieden oder zu spät adressiert
- Feedback ist oberflächlich oder bleibt überhaupt aus
- Unklarheiten werden nicht geklärt, sondern ausgehalten
Bei „Schönwetter“ andere Menschen zu führen, ist relativ einfach – dafür gibt es funktionierende Methoden. Die für mich eigentliche Führungs-Kompetenz, nämlich Menschen in ihrer Individualität zu sehen, wertzuschätzen und zu fördern, zeigt sich dann, wenn es ungemütlich wird.
Das innere Ringen anerkennen
Führung heißt oft: Entscheidungen treffen zwischen scheinbaren Gegensätzen wie z.B.:
- Struktur und Kreativität
- Sachorientierung oder Menschenorientierung
- „Hin zu“ versus „Weg von“-Motivation
Viele Führungskräfte erleben oft inneres Ringen zwischen diesen Polen. Und genau das ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Hinweis auf reflektiertes Führungsverhalten.
Die Haltung als Fundament
Wir können noch so viele Tools kennen – wenn unsere Haltung nicht tragfähig ist, bleiben sie leer. Deshalb braucht es eine bewusste Ausrichtung in der Führungskräfte-Qualifizierung:
- Reflexionsräume statt Rollenspiele
- Persönliche Erfahrungen statt technokratischer Tool-Show
- Wahrhaftige Begegnung statt vorschneller Bewertung
Mein Angebot: LEAD² – das überbetriebliche Führungskräfte-Programm
Im Jänner 2026 startet ein überbetriebliches Entwicklungsprogramm, das ich gemeinsam mit meinem Beratungs-Kollegen Christian Hinterwallner (www.realize.at) konzipiert habe. Es richtet sich an Führungskräfte, die bereit sind, sich selbst besser kennenzulernen, Irritation als Entwicklungschance zu begreifen und Führung nicht nur als Funktion, sondern als Mission für gelungene Beziehung zu verstehen.
Programm-Start: individuell ab 5. Jänner 2026
Programm-Ende: 20. Juni 2026
Inkl. 3 Workshops: 5.3. – 7.3.2026 | 23.4. – 25.4.2026 | 18.6. – 20.6.2026 | in NÖ
Formate: Training, Coaching, Mentoring, Buddy-Partnerschaft | online und in Präsenz
Weitere Infos zum Programm: www.personalentwicklung-schatzl.at
